BAG: Kün­di­gung von impf­ver­wei­gern­der Kran­ken­haus­mit­ar­bei­te­rin recht­mä­ßig

In einer kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Ent­schei­dung hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) die Kün­di­gung einer medi­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten, die sich wei­ger­te, sich gegen das Coro­na­vi­rus imp­fen zu las­sen, für recht­mä­ßig erklärt (Urteil des BAG vom 30.03.2023 (Az. 2 AZR 309/22). Die Klä­ge­rin war in einem Kran­ken­haus tätig und wei­ger­te sich trotz mehr­fa­cher Auf­for­de­rung, sich imp­fen zu las­sen. Dar­auf­hin kün­dig­te ihr Arbeit­ge­ber das Arbeits­ver­hält­nis.

Die Klä­ge­rin zog vor Gericht und argu­men­tier­te, dass die Kün­di­gung gegen das Maß­re­ge­lungs­ver­bot des § 612a BGB ver­sto­ße, da sie vor Inkraft­tre­ten der gesetz­li­chen Impf­pflicht für Kran­ken­haus­per­so­nal nicht zur Imp­fung ver­pflich­tet gewe­sen sei. Das BAG wies die Kla­ge jedoch ab und stell­te fest, dass die Kün­di­gung nicht gegen das Maß­re­ge­lungs­ver­bot ver­sto­ße. Das Haupt­mo­tiv für die Kün­di­gung sei der Schutz der Pati­en­ten und der übri­gen Beleg­schaft vor einer Infek­ti­on gewe­sen, nicht die Wei­ge­rung der Klä­ge­rin, sich imp­fen zu las­sen.

Das Gericht stell­te außer­dem fest, dass die Kün­di­gung auch unter ver­fas­sungs­recht­li­chen Gesichts­punk­ten kei­ne Beden­ken auf­wer­fe. Da die sechs­mo­na­ti­ge War­te­zeit des Kün­di­gungs­schutz­ge­set­zes noch nicht erfüllt war, ent­schied das Gericht nicht dar­über, ob eine Kün­di­gung wegen feh­len­der Bereit­schaft zur Coro­na-Imp­fung sozi­al unge­recht­fer­tigt ist.

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