Gesell­schafts­for­men der Moder­ne: Von der Infor­ma­ti­ons- bis zur Wer­te­ge­sell­schaft

Die moder­ne Gesell­schaft ist geprägt durch einen ste­ti­gen Wan­del, der von ver­schie­de­nen gesell­schaft­li­chen For­men bestimmt wird. Die­se For­men spie­geln die Ver­än­de­run­gen in Tech­no­lo­gie, Wis­sen und Wer­ten wider, die unse­re Lebens­wei­se und unser sozia­les Gefü­ge grund­le­gend beein­flus­sen. Die Begrif­fe Informations‑, Wissens‑, Kom­pe­tenz- und Wer­te­ge­sell­schaft beschrei­ben die unter­schied­li­chen Ent­wick­lungs­sta­di­en und Facet­ten die­ser Trans­for­ma­tio­nen.

Die Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft

In der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft ste­hen Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gien (IKT) im Mit­tel­punkt des gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Han­delns. Die­se Tech­no­lo­gien haben die Art und Wei­se, wie wir leben, arbei­ten und kom­mu­ni­zie­ren, revo­lu­tio­niert. Infor­ma­tio­nen kön­nen in Echt­zeit welt­weit ver­brei­tet und abge­ru­fen wer­den, was neue Mög­lich­kei­ten und Her­aus­for­de­run­gen mit sich bringt.

Die Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung beschreibt die Grund­la­gen der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft als eine Ära, in der moder­ne Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­en wie Mobil­fern­se­her, Han­dys und das Inter­net eine zen­tra­le Rol­le spie­len (bpb.de). Die­se Tech­no­lo­gien ermög­li­chen nicht nur den schnel­len Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen, son­dern beein­flus­sen auch maß­geb­lich die Wert­schöp­fung in ver­schie­de­nen Pro­zes­sen und Pro­duk­ten. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung hebt her­vor, dass IKT ein wich­ti­ger Wett­be­werbs­fak­tor für deut­sche Unter­neh­men sind (BMBF).

Die Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft wird somit stark von der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on geprägt, die sowohl Chan­cen als auch Risi­ken birgt. Einer­seits för­dern die neu­en Tech­no­lo­gien wirt­schaft­li­ches Wachs­tum und Inno­va­ti­on, ande­rer­seits stel­len sie Fra­gen zur Daten­si­cher­heit und ‑pri­vat­sphä­re. In die­ser Gesell­schafts­form ist es ent­schei­dend, effek­ti­ves Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment zu betrei­ben und die digi­ta­le Kom­pe­tenz der Bevöl­ke­rung zu stär­ken, um die Vor­tei­le der IKT voll aus­schöp­fen zu kön­nen.

Die Wis­sens­ge­sell­schaft

Die Wis­sens­ge­sell­schaft baut auf den Fort­schrit­ten der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft auf und geht einen Schritt wei­ter, indem sie Wis­sen und Kom­pe­tenz in den Mit­tel­punkt stellt. Wis­sen wird in die­ser Gesell­schaft zur zen­tra­len Res­sour­ce, die nicht nur indi­vi­du­el­les, son­dern auch kol­lek­ti­ves Han­deln beein­flusst.

Laut der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung ist die Wis­sens­ge­sell­schaft ein sozio­lo­gi­scher Begriff, der die Bedeu­tung von Wis­sen und Kom­pe­tenz in der moder­nen Gesell­schaft betont (bpb.de). Die­ses Wis­sen umfasst nicht nur tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen, son­dern auch das Ver­ständ­nis und die Anwen­dung die­ser Tech­no­lo­gien im All­tag. Das kol­lek­ti­ve Wis­sen einer Gesell­schaft trägt ent­schei­dend zur gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung bei.

Die Wis­sens­ge­sell­schaft erfor­dert daher kon­ti­nu­ier­li­ches Ler­nen und eine Bil­dungs­land­schaft, die auf die Bedürf­nis­se einer sich stän­dig ver­än­dern­den Welt abge­stimmt ist. Indi­vi­du­en müs­sen bereit sein, sich stän­dig wei­ter­zu­bil­den und neue Fähig­kei­ten zu erwer­ben, um den Anfor­de­run­gen des Arbeits­mark­tes gerecht zu wer­den. Wie die Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung in einem Dos­sier her­vor­hebt, spielt tech­no­lo­gi­sches Wis­sen eine immer grö­ße­re Rol­le in unse­rer Gesell­schaft (bpb.de).

Ins­ge­samt för­dert die Wis­sens­ge­sell­schaft eine Inno­va­ti­ons­kul­tur, die sowohl wirt­schaft­li­che als auch sozia­le Vor­tei­le mit sich bringt. Sie ermög­licht es den Men­schen, ihre Poten­zia­le voll aus­zu­schöp­fen und aktiv zur Ent­wick­lung ihrer Gemein­schaf­ten bei­zu­tra­gen. Die Kom­pe­tenz­ge­sell­schaft

In der heu­ti­gen moder­nen Gesell­schaft spie­len Kom­pe­ten­zen eine zuneh­mend zen­tra­le Rol­le. Die­se Kom­pe­ten­zen umfas­sen eine Viel­zahl von Fähig­kei­ten, die weit über tech­ni­sche oder beruf­li­che Kennt­nis­se hin­aus­ge­hen. Arbeits­markt­trends zei­gen, dass neben fach­li­chen Kom­pe­ten­zen auch emo­tio­na­le und sozia­le Kom­pe­ten­zen immer wich­ti­ger wer­den. Emo­tio­na­le Kom­pe­tenz, wie sie von der Deut­schen Gesell­schaft für Emo­tio­na­le Kom­pe­tenz e.V. beschrie­ben wird, umfasst die Fähig­keit zur Selbst­wahr­neh­mung und den Umgang mit eige­nen und frem­den Emo­tio­nen. Die­se Kom­pe­tenz för­dert eine per­sön­li­che Resi­li­enz, die im täg­li­chen Leben und in der Arbeits­welt von wesent­li­cher Bedeu­tung ist.

Dar­über hin­aus sind Kom­pe­ten­zen wie Krea­ti­vi­tät, kri­ti­sches Den­ken und die Fähig­keit, Wider­sprü­che aus­zu­hal­ten, ent­schei­dend für eine demo­kra­ti­sche Gesell­schaft. Dies wird in einem Arti­kel auf erwachsenenbildung.at her­vor­ge­ho­ben. Hier wird betont, dass Mut und die Bereit­schaft, Din­ge neu zu den­ken, zen­tra­le Ele­men­te für die Bewäl­ti­gung gesell­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen sind.

Die Bedeu­tung die­ser Kom­pe­ten­zen in einer sich wan­deln­den Gesell­schaft wird auch von CEDEFOP unter­stri­chen. Sie ana­ly­sie­ren aktu­el­le und zukünf­ti­ge Arbeits­markt­trends und zei­gen auf, wie die­se Kom­pe­ten­zen zur Bewäl­ti­gung der Her­aus­for­de­run­gen der moder­nen Arbeits­welt bei­tra­gen. Somit wird deut­lich, dass die Ent­wick­lung und För­de­rung von Kom­pe­ten­zen auf indi­vi­du­el­ler und gesell­schaft­li­cher Ebe­ne von ent­schei­den­der Bedeu­tung ist, um den Anfor­de­run­gen einer sich schnell ver­än­dern­den Welt gerecht zu wer­den.

Die Wer­te­ge­sell­schaft

In der Wer­te­ge­sell­schaft spie­len Wer­te und gesell­schaft­li­che Nor­men eine ent­schei­den­de Rol­le als ord­nungs­ge­ben­de Ele­men­te. Die­se Wer­te prä­gen nicht nur das indi­vi­du­el­le Ver­hal­ten, son­dern auch die kol­lek­ti­ven Ent­schei­dun­gen und Struk­tu­ren inner­halb einer Gesell­schaft. Die Autoren auf springerprofessional.de dis­ku­tie­ren, wie die­se Wer­te in einer Gesell­schaft wir­ken und wel­che grö­ße­re Bedeu­tung sie im Ver­gleich zur Wis­sens­ge­sell­schaft haben.

Ein wich­ti­ger Aspekt der Wer­te­ge­sell­schaft ist die geziel­te Wer­te­ent­wick­lung. Laut der Swiss Con­nect Aca­de­my ver­än­dert die Wer­te­ge­sell­schaft die Wis­sens­ge­sell­schaft, indem sie neue Prio­ri­tä­ten setzt und gesell­schaft­li­che Nor­men neu defi­niert. Die­se geziel­te Wer­te­ent­wick­lung kann durch Bil­dung, poli­ti­sche Maß­nah­men und gesell­schaft­li­chen Dis­kurs geför­dert wer­den.

Die gegen­sei­ti­ge Beein­flus­sung und Rela­ti­vie­rung von Wer­ten wird in einem Sach­buch auf Sprin­ger­Link beschrie­ben. Hier wird erläu­tert, wie Wer­te stän­dig im Gehe­ge ste­hen und sich gegen­sei­tig beein­flus­sen. Die­se Dyna­mik erfor­dert eine kon­ti­nu­ier­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit den bestehen­den Wer­ten und die Bereit­schaft, die­se anzu­pas­sen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, um den Her­aus­for­de­run­gen einer sich wan­deln­den Gesell­schaft gerecht zu wer­den.

Fazit und Aus­blick

Die ver­schie­de­nen Gesell­schafts­for­men der Moder­ne — Informations‑, Wissens‑, Kom­pe­tenz- und Wer­te­ge­sell­schaft — zei­gen die Kom­ple­xi­tät und Viel­falt der heu­ti­gen Welt. Jede die­ser Gesell­schafts­for­men bringt spe­zi­fi­sche Merk­ma­le und Her­aus­for­de­run­gen mit sich, die eine kon­ti­nu­ier­li­che Anpas­sung und Ent­wick­lung erfor­dern.

Ein zen­tra­ler Aspekt ist die zuneh­men­de Ver­zah­nung die­ser Gesell­schafts­for­men. Die Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft bil­det die Grund­la­ge, auf der Wis­sen und Kom­pe­ten­zen auf­ge­baut wer­den, wäh­rend Wer­te als ord­nungs­ge­ben­de Ele­men­te fun­gie­ren. Die­se Inter­de­pen­denz zeigt, dass ein ganz­heit­li­cher Ansatz not­wen­dig ist, um den gesell­schaft­li­chen Wan­del zu gestal­ten.

Zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen könn­ten eine noch stär­ke­re Fokus­sie­rung auf Nach­hal­tig­keit, sozia­le Gerech­tig­keit und tech­no­lo­gi­sche Inno­va­ti­on beinhal­ten. Die­se Trends wer­den die Art und Wei­se, wie Gesell­schaf­ten orga­ni­siert sind und funk­tio­nie­ren, wei­ter ver­än­dern. Dabei wird es ent­schei­dend sein, einen Aus­gleich zwi­schen tech­no­lo­gi­schem Fort­schritt und mensch­li­chen Wer­ten zu fin­den, um eine nach­hal­ti­ge und gerech­te Gesell­schaft zu schaf­fen.

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