Arbeit­ge­ber in der Ver­ant­wor­tung: Wie Sie die Trans­for­ma­ti­on sozi­al­ver­träg­lich gestal­ten

Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt ist ein Phä­no­men, das alle Berei­che der Gesell­schaft betrifft. Die rasan­te Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gien, die Glo­ba­li­sie­rung, der Kli­ma­wan­del, die Migra­ti­on und der demo­gra­fi­sche Wan­del sind nur eini­ge der Fak­to­ren, die die Art und Wei­se, wie wir arbei­ten, ler­nen und leben, ver­än­dern. Die­se Ver­än­de­run­gen bie­ten vie­le Chan­cen für Inno­va­ti­on, Wachs­tum und Wohl­stand, aber sie stel­len auch gro­ße Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken für die Zukunft der Arbeit dar.

Die Arbeit­ge­ber spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Gestal­tung der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt. Sie sind nicht nur von den Ver­än­de­run­gen betrof­fen, son­dern kön­nen auch Ein­fluss dar­auf neh­men, wie die­se Ver­än­de­run­gen umge­setzt wer­den. Dabei haben sie nicht nur eine wirt­schaft­li­che, son­dern auch eine sozia­le Ver­ant­wor­tung. Sie müs­sen sicher­stel­len, dass die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt nicht zu Las­ten der Arbeit­neh­mer, der Umwelt oder der Gesell­schaft geht, son­dern zu ihrem Nut­zen bei­trägt.

Die sozia­le Ver­träg­lich­keit ist ein wich­ti­ger Aspekt bei der Gestal­tung der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt. Sie bedeu­tet, dass die Ver­än­de­run­gen fair, trans­pa­rent und par­ti­zi­pa­tiv gestal­tet wer­den und dass die sozia­len Stan­dards, die Nach­hal­tig­keit und die Men­schen­rech­te gewahrt wer­den. Die sozia­le Ver­träg­lich­keit ist nicht nur eine mora­li­sche Pflicht, son­dern auch ein stra­te­gi­scher Fak­tor für den Erfolg und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Arbeit­ge­ber.

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Trans­for­ma­ti­on sozi­al­ver­träg­lich gestal­ten? Das ist die Haupt­fra­ge, die die­ser Arti­kel beant­wor­ten will. Dazu wer­den zunächst die wich­tigs­ten Trei­ber und Trends der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt beschrie­ben und ana­ly­siert, wie sie die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer beein­flus­sen. Anschlie­ßend wer­den ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze vor­ge­stellt und dis­ku­tiert, wie Arbeit­ge­ber die sozia­le Ver­träg­lich­keit in ver­schie­de­nen Berei­chen der Arbeits­welt gewähr­leis­ten kön­nen. Schließ­lich wer­den die wich­tigs­ten Punk­te des Arti­kels zusam­men­ge­fasst und eini­ge Emp­feh­lun­gen für die Pra­xis und für wei­te­re For­schun­gen gege­ben.

Hin­ter­grund

Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt ist ein kom­ple­xer und dyna­mi­scher Pro­zess, der von ver­schie­de­nen Trei­bern und Trends beein­flusst wird. Zu den wich­tigs­ten Trei­bern gehö­ren die Digi­ta­li­sie­rung, die Glo­ba­li­sie­rung, der Kli­ma­wan­del, die Migra­ti­on und der demo­gra­fi­sche Wan­del. Die­se Fak­to­ren haben sowohl posi­ti­ve als auch nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer. In die­sem Abschnitt wer­den eini­ge die­ser Aus­wir­kun­gen näher beschrie­ben und ana­ly­siert.

Digi­ta­li­sie­rung

Die Digi­ta­li­sie­rung ist die zuneh­men­de Nut­zung von digi­ta­len Tech­no­lo­gien in allen Berei­chen der Arbeits­welt. Sie ermög­licht neue For­men der Kom­mu­ni­ka­ti­on, der Zusam­men­ar­beit, der Orga­ni­sa­ti­on, der Pro­duk­ti­on und des Ler­nens. Die Digi­ta­li­sie­rung bie­tet vie­le Chan­cen für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Erhö­hung der Pro­duk­ti­vi­tät, der Qua­li­tät und der Effi­zi­enz
  • Die Erschlie­ßung neu­er Märk­te, Geschäfts­mo­del­le und Kun­den
  • Die Ver­bes­se­rung der Fle­xi­bi­li­tät, der Anpas­sungs­fä­hig­keit und der Inno­va­ti­on
  • Die För­de­rung der Qua­li­fi­zie­rung, der Moti­va­ti­on und des Wohl­be­fin­dens

Die Digi­ta­li­sie­rung bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Ver­än­de­rung oder der Weg­fall von Arbeits­plät­zen, Tätig­kei­ten und Qua­li­fi­ka­tio­nen
  • Die Erhö­hung der Arbeits­in­ten­si­tät, des Leis­tungs­drucks und des Stress
  • Die Ent­gren­zung von Arbeit und Pri­vat­le­ben, die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf
  • Die Gefähr­dung der Daten­si­cher­heit, des Daten­schut­zes und der Mit­be­stim­mung

Die Digi­ta­li­sie­rung trifft nicht alle Beschäf­tig­ten glei­cher­ma­ßen. Je nach Art, Umfang und Geschwin­dig­keit der digi­ta­len Ver­än­de­run­gen kön­nen sich unter­schied­li­che Arbeits­be­din­gun­gen erge­ben. Zum Bei­spiel kön­nen Beschäf­tig­te, die mit Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gien (IKT) arbei­ten, mehr Fle­xi­bi­li­tät bei der Gestal­tung ihrer Arbeits­zeit und ihres Arbeits­or­tes haben, aber auch eine höhe­re Arbeits­be­las­tung und eine gerin­ge­re Abgren­zung von Arbeit und Frei­zeit erle­ben1Beschäf­tig­te, die mit com­pu­ter­ge­stütz­ten Werk­zeu­gen, Gerä­ten oder Maschi­nen arbei­ten, kön­nen von einer Ent­las­tung bei kör­per­lich anstren­gen­den oder gefähr­li­chen Tätig­kei­ten pro­fi­tie­ren, aber auch eine Mono­to­nie oder einen Kon­troll­ver­lust bei ihrer Arbeit erfah­ren1.

Glo­ba­li­sie­rung

Die Glo­ba­li­sie­rung ist die zuneh­men­de Ver­net­zung und Inte­gra­ti­on von Men­schen, Märk­ten, Kul­tu­ren und Insti­tu­tio­nen über natio­na­le Gren­zen hin­weg. Sie wird vor allem durch den frei­en Han­del, den frei­en Kapi­tal­ver­kehr, den frei­en Per­so­nen­ver­kehr und den frei­en Infor­ma­ti­ons­fluss vor­an­ge­trie­ben. Die Glo­ba­li­sie­rung bie­tet vie­le Chan­cen für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Erwei­te­rung des Absatz­mark­tes, des Kun­den­krei­ses und des Wett­be­werbs
  • Die Ver­bes­se­rung des Zugangs zu Res­sour­cen, zu Know-how und zu Inno­va­tio­nen
  • Die Erhö­hung der Viel­falt, der Krea­ti­vi­tät und der Lern­mög­lich­kei­ten
  • Die För­de­rung des inter­kul­tu­rel­len Aus­tauschs, des Ver­ständ­nis­ses und der Soli­da­ri­tät

Die Glo­ba­li­sie­rung bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an unter­schied­li­che recht­li­che, sozia­le und öko­lo­gi­sche Stan­dards
  • Die Bewäl­ti­gung von Kon­kur­renz­druck, von Preis- und Qua­li­täts­an­for­de­run­gen
  • Die Siche­rung von Arbeits­plät­zen, von Ein­kom­men und von sozia­ler Sicher­heit
  • Die Ach­tung von Men­schen­rech­ten, von Demo­kra­tie und von Rechts­staat­lich­keit

Die Glo­ba­li­sie­rung trifft nicht alle Beschäf­tig­ten glei­cher­ma­ßen. Je nach Bran­che, Posi­ti­on und Qua­li­fi­ka­ti­on kön­nen sich unter­schied­li­che Arbeits­be­din­gun­gen erge­ben. Zum Bei­spiel kön­nen Beschäf­tig­te in export­ori­en­tier­ten oder mul­ti­na­tio­na­len Unter­neh­men von einer höhe­ren Nach­fra­ge oder einer bes­se­ren Bezah­lung pro­fi­tie­ren, aber auch einer stär­ke­ren Unsi­cher­heit oder einer gerin­ge­ren Mit­be­stim­mung aus­ge­setzt sein2Beschäf­tig­te in import­ab­hän­gi­gen oder loka­len Unter­neh­men kön­nen von einer grö­ße­ren Aus­wahl oder einer höhe­ren Qua­li­tät pro­fi­tie­ren, aber auch einem höhe­ren Wett­be­werb oder einem nied­ri­ge­ren Lohn­ni­veau aus­ge­setzt sein2.

Kli­ma­wan­del

Der Kli­ma­wan­del ist die lang­fris­ti­ge Ver­än­de­rung des glo­ba­len Kli­ma­sys­tems, die vor allem durch die Erhö­hung der Treib­haus­ga­se in der Atmo­sphä­re ver­ur­sacht wird. Er führt zu einer Erwär­mung der Erd­ober­flä­che, zu einem Anstieg des Mee­res­spie­gels, zu einer Zunah­me von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen und zu einer Ver­än­de­rung von Öko­sys­te­men. Der Kli­ma­wan­del bie­tet eini­ge Chan­cen für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te, Dienst­leis­tun­gen und Geschäfts­fel­der im Bereich der erneu­er­ba­ren Ener­gien, der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und der Kreis­lauf­wirt­schaft
  • Die Ver­bes­se­rung der Umwelt­leis­tung, der Res­sour­cen­scho­nung und der Kos­ten­sen­kung
  • Die Erhö­hung der Attrak­ti­vi­tät, der Repu­ta­ti­on und der Kun­den­bin­dung
  • Die För­de­rung des Umwelt­be­wusst­seins, der Ver­ant­wor­tung und der Betei­li­gung

Der Kli­ma­wan­del bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an ver­än­der­te kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen, wie zum Bei­spiel Hit­ze, Tro­cken­heit oder Über­schwem­mun­gen
  • Die Erfül­lung von gesetz­li­chen, poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Vor­ga­ben, wie zum Bei­spiel Emis­si­ons­re­duk­tio­nen, CO2-Steu­ern oder Umwelt­zer­ti­fi­ka­te
  • Die Siche­rung von Lie­fer­ket­ten, von Roh­stof­fen und von Infra­struk­tu­ren
  • Die Aus­ein­an­der­set­zung mit ethi­schen, mora­li­schen und sozia­len Fra­gen

Der Kli­ma­wan­del trifft nicht alle Beschäf­tig­ten glei­cher­ma­ßen. Je nach Sek­tor, Regi­on und Tätig­keit kön­nen sich unter­schied­li­che Arbeits­be­din­gun­gen erge­ben. Zum Bei­spiel kön­nen Beschäf­tig­te in kli­ma­freund­li­chen oder kli­ma­re­si­li­en­ten Bran­chen von einer stei­gen­den Nach­fra­ge oder einer höhe­ren Wert­schöp­fung pro­fi­tie­ren, aber auch einer höhe­ren Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­for­de­rung oder einer stär­ke­ren Regu­lie­rung aus­ge­setzt sein. Beschäf­tig­te in kli­ma­schäd­li­chen oder kli­ma­sen­si­blen Bran­chen kön­nen von einer sin­ken­den Nach­fra­ge oder einer gerin­ge­ren Wert­schöp­fung betrof­fen sein, aber auch eine Chan­ce für eine Trans­for­ma­ti­on oder eine Umschu­lung erhal­ten.

Migra­ti­on

Die Migra­ti­on ist die räum­li­che Ver­la­ge­rung von Men­schen über natio­na­le oder regio­na­le Gren­zen hin­weg. Sie wird vor allem durch wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche, sozia­le oder öko­lo­gi­sche Fak­to­ren beein­flusst. Sie umfasst sowohl die Zuwan­de­rung als auch die Abwan­de­rung von Men­schen. Die Migra­ti­on bie­tet eini­ge Chan­cen für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Deckung des Fach­kräf­te­be­darfs, die Erhö­hung des Arbeits­kräf­te­po­ten­zi­als und die Ver­rin­ge­rung des demo­gra­fi­schen Drucks
  • Die Berei­che­rung der kul­tu­rel­len Viel­falt, der sprach­li­chen Kom­pe­tenz und der inter­na­tio­na­len Ver­net­zung
  • Die Ver­bes­se­rung der Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit, der Anpas­sungs­fä­hig­keit und der Lern­fä­hig­keit
  • Die För­de­rung des sozia­len Zusam­men­halts, der Inte­gra­ti­on und der Inklu­si­on

Die Migra­ti­on bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an unter­schied­li­che recht­li­che, sozia­le und öko­lo­gi­sche Stan­dards
  • Die Bewäl­ti­gung von Kon­kur­renz­druck, von Preis- und Qua­li­täts­an­for­de­run­gen
  • Die Siche­rung von Arbeits­plät­zen, von Ein­kom­men und von sozia­ler Sicher­heit
  • Die Ach­tung von Men­schen­rech­ten, von Demo­kra­tie und von Rechts­staat­lich­keit

Die Migra­ti­on trifft nicht alle Beschäf­tig­ten glei­cher­ma­ßen. Je nach Her­kunft, Ziel und Qua­li­fi­ka­ti­on kön­nen sich unter­schied­li­che Arbeits­be­din­gun­gen erge­ben. Zum Bei­spiel kön­nen zuge­wan­der­te Beschäf­tig­te von einer bes­se­ren Beschäf­ti­gungs­mög­lich­keit oder einer höhe­ren Ent­loh­nung pro­fi­tie­ren, aber auch einer Dis­kri­mi­nie­rung oder einer Benach­tei­li­gung aus­ge­setzt sein4.

Abge­wan­der­te Beschäf­tig­te kön­nen von einer bes­se­ren Kar­rie­re­chan­ce oder einer höhe­ren Qua­li­fi­ka­ti­on pro­fi­tie­ren, aber auch einer Iso­la­ti­on oder einer Ent­frem­dung aus­ge­setzt sein.

Demo­gra­fi­scher Wan­del

Der demo­gra­fi­sche Wan­del ist die Ver­än­de­rung der Bevöl­ke­rungs­struk­tur in Bezug auf Alter, Geschlecht, Fami­li­en­stand und eth­ni­sche Zuge­hö­rig­keit. Er wird vor allem durch die Gebur­ten­ra­te, die Lebens­er­war­tung, die Ster­be­ra­te und die Wan­de­rungs­be­we­gun­gen beein­flusst. Er führt zu einer Alte­rung, einer Schrump­fung, einer Diver­si­fi­zie­rung und einer Indi­vi­dua­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung. Der demo­gra­fi­sche Wan­del bie­tet eini­ge Chan­cen für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Nut­zung des Erfah­rungs­wis­sens, der Kom­pe­tenz und der Loya­li­tät der älte­ren Beschäf­tig­ten
  • Die Erhö­hung der Viel­falt, der Krea­ti­vi­tät und der Lern­mög­lich­kei­ten durch die Zusam­men­ar­beit von ver­schie­de­nen Gene­ra­tio­nen, Geschlech­tern und Kul­tu­ren
  • Die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf durch fle­xi­ble Arbeits­zei­ten, Teil­zeit­ar­beit oder Home­of­fice
  • Die För­de­rung der Gesund­heit, der Prä­ven­ti­on und der Work-Life-Balan­ce durch gesund­heits­för­dern­de Maß­nah­men

Der demo­gra­fi­sche Wan­del bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an ver­än­der­te Bedürf­nis­se, Erwar­tun­gen und Wer­te der Beschäf­tig­ten
  • Die Siche­rung des Fach­kräf­te­an­ge­bots, der Qua­li­fi­ka­ti­on und der Moti­va­ti­on der Beschäf­tig­ten
  • Die Bewäl­ti­gung von Alters­dis­kri­mi­nie­rung, von Geschlech­ter­un­gleich­heit und von kul­tu­rel­len Kon­flik­ten
  • Die Finan­zie­rung von Ren­ten, von Gesund­heits­ver­sor­gung und von sozia­ler Siche­rung

Der demo­gra­fi­sche Wan­del trifft nicht alle Beschäf­tig­ten glei­cher­ma­ßen. Je nach Alter, Geschlecht, Fami­li­en­stand und eth­ni­scher Zuge­hö­rig­keit kön­nen sich unter­schied­li­che Arbeits­be­din­gun­gen erge­ben. Zum Bei­spiel kön­nen älte­re Beschäf­tig­te von einer län­ge­ren Erwerbs­be­tei­li­gung oder einer höhe­ren Aner­ken­nung pro­fi­tie­ren, aber auch einer höhe­ren Arbeits­be­las­tung oder einer gerin­ge­ren Wei­ter­bil­dung aus­ge­setzt sein. Jün­ge­re Beschäf­tig­te kön­nen von einer bes­se­ren Qua­li­fi­zie­rung oder einer höhe­ren Fle­xi­bi­li­tät pro­fi­tie­ren, aber auch einer höhe­ren Unsi­cher­heit oder einer gerin­ge­ren Bin­dung aus­ge­setzt sein.

Lösungs­an­sät­ze

Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt erfor­dert von den Arbeit­ge­bern, dass sie nicht nur die wirt­schaft­li­chen, son­dern auch die sozia­len Aspek­te berück­sich­ti­gen. Sie müs­sen die sozia­le Ver­träg­lich­keit als einen inte­gra­len Bestand­teil ihrer Stra­te­gie, ihrer Kul­tur und ihrer Pra­xis anse­hen. Sie müs­sen die Inter­es­sen und Bedürf­nis­se der Arbeit­neh­mer respek­tie­ren und ein­be­zie­hen. Sie müs­sen die sozia­len Stan­dards, die Nach­hal­tig­keit und die Par­ti­zi­pa­ti­on in der Arbeits­welt sichern. Wie kön­nen sie das errei­chen? In die­sem Abschnitt wer­den ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze vor­ge­stellt und dis­ku­tiert, wie Arbeit­ge­ber die sozia­le Ver­träg­lich­keit in ver­schie­de­nen Berei­chen der Arbeits­welt gewähr­leis­ten kön­nen.

Kom­mu­ni­ka­ti­on

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on ist ein wesent­li­cher Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie ermög­licht einen trans­pa­ren­ten, ver­trau­ens­vol­len und kon­struk­ti­ven Aus­tausch zwi­schen den Arbeit­ge­bern und den Arbeit­neh­mern. Sie för­dert das Ver­ständ­nis, die Akzep­tanz und die Unter­stüt­zung für die Ver­än­de­run­gen. Sie redu­ziert die Unsi­cher­heit, die Angst und den Wider­stand gegen die Ver­än­de­run­gen. Wie kön­nen Arbeit­ge­ber eine fai­re und trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Arbeit­neh­mern gewähr­leis­ten?

  • Sie kön­nen eine kla­re und kon­sis­ten­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Zie­le, die Grün­de, die Vor­tei­le und die Her­aus­for­de­run­gen der Trans­for­ma­ti­on erklärt.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le nut­zen, wie zum Bei­spiel E‑Mails, News­let­ter, Intra­net, Web­i­na­re oder sozia­le Medi­en, um die Infor­ma­tio­nen zu ver­brei­ten und zu aktua­li­sie­ren.
  • Sie kön­nen regel­mä­ßi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen orga­ni­sie­ren, wie zum Bei­spiel Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen, Work­shops, Dis­kus­si­ons­run­den oder Feed­back-Sit­zun­gen, um den Dia­log zu för­dern und zu ver­tie­fen.
  • Sie kön­nen die Arbeit­neh­mer aktiv ein­be­zie­hen, indem sie ihnen Fra­gen stel­len, ihnen zuhö­ren, ihnen Rück­mel­dun­gen geben oder ihnen Ent­schei­dungs­spiel­räu­me geben.

Qua­li­fi­zie­rung

Die Qua­li­fi­zie­rung ist ein wich­ti­ger Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie ermög­licht eine Anpas­sung an die ver­än­der­ten Anfor­de­run­gen, eine Erhal­tung oder eine Ver­bes­se­rung der Beschäf­ti­gungs­fä­hig­keit und eine Stei­ge­rung der Zufrie­den­heit und des Selbst­wert­ge­fühls. Sie för­dert das Ler­nen, die Ent­wick­lung und die Kom­pe­tenz der Arbeit­neh­mer. Sie redu­ziert das Risi­ko von Arbeits­lo­sig­keit, von Unter­be­schäf­ti­gung oder von Qua­li­fi­ka­ti­ons­mis­match. Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Qua­li­fi­zie­rung, die Moti­va­ti­on und das Wohl­be­fin­den der Arbeit­neh­mer för­dern?

  • Sie kön­nen eine sys­te­ma­ti­sche und kon­ti­nu­ier­li­che Qua­li­fi­zie­rungs­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Bedar­fe, die Zie­le, die Maß­nah­men und die Ergeb­nis­se der Qua­li­fi­zie­rung defi­niert.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men anbie­ten, wie zum Bei­spiel Schu­lun­gen, Semi­na­re, Kur­se oder E‑Lear­ning-Modu­le, um das Wis­sen, die Fähig­kei­ten und die Ein­stel­lun­gen der Arbeit­neh­mer zu ver­bes­sern.
  • Sie kön­nen indi­vi­du­el­le Qua­li­fi­zie­rungs­plä­ne erstel­len, wie zum Bei­spiel Kom­pe­tenz­pro­fi­le, Lern­zie­le oder Lern­ver­ein­ba­run­gen, um den Lern­pro­zess zu steu­ern und zu beglei­ten.
  • Sie kön­nen die Arbeit­neh­mer aktiv unter­stüt­zen, indem sie ihnen Lern­res­sour­cen bereit­stel­len, ihnen Lern­zeit gewäh­ren, ihnen Lern­an­rei­ze geben oder ihnen Lern­be­ra­tung bie­ten.

Diver­si­tät

Die Diver­si­tät ist ein wert­vol­ler Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie spie­gelt die Viel­falt der Bevöl­ke­rung wider, die sich in ver­schie­de­nen Merk­ma­len wie Alter, Geschlecht, Fami­li­en­stand, eth­ni­scher Zuge­hö­rig­keit, Reli­gi­on, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung oder Behin­de­rung aus­drückt. Sie bie­tet eine Berei­che­rung der kul­tu­rel­len, sprach­li­chen und per­sön­li­chen Kom­pe­ten­zen, eine Erhö­hung der Krea­ti­vi­tät und Inno­va­ti­on und eine Ver­bes­se­rung der Kun­den­ori­en­tie­rung und des Markt­zu­gangs. Sie för­dert die Gleich­stel­lung, die Inklu­si­on und die Par­ti­zi­pa­ti­on aller Beschäf­tig­ten. Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Diver­si­tät, die Inklu­si­on und die Gleich­stel­lung in der Arbeits­welt stär­ken?

  • Sie kön­nen eine kla­re und ver­bind­li­che Diver­si­täts­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Visi­on, die Zie­le, die Maß­nah­men und die Indi­ka­to­ren der Diver­si­tät fest­legt.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Diver­si­täts­maß­nah­men umset­zen, wie zum Bei­spiel eine fai­re und trans­pa­ren­te Per­so­nal­po­li­tik, eine viel­fäl­ti­ge und reprä­sen­ta­ti­ve Beleg­schaft oder eine inter­kul­tu­rel­le und gen­der­sen­si­ble Kom­mu­ni­ka­ti­on.
  • Sie kön­nen indi­vi­du­el­le Diver­si­täts­plä­ne erstel­len, wie zum Bei­spiel ein Diver­si­ty-Audit, ein Diver­si­ty-Trai­ning oder ein Diver­si­ty-Men­to­ring, um den Diver­si­täts­pro­zess zu eva­lu­ie­ren und zu ver­bes­sern.
  • Sie kön­nen die Beschäf­tig­ten aktiv ein­be­zie­hen, indem sie ihnen eine offe­ne und wert­schät­zen­de Atmo­sphä­re schaf­fen, ihnen Aner­ken­nung und Wert­schät­zung geben oder ihnen Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten bie­ten.

Öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung

Die öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung ist ein unver­zicht­ba­rer Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie bedeu­tet, dass die Arbeit­ge­ber die Aus­wir­kun­gen ihrer Tätig­kei­ten auf die Umwelt berück­sich­ti­gen und mini­mie­ren. Sie umfasst sowohl die Redu­zie­rung des Ener­gie­ver­brauchs, der Emis­sio­nen und des Abfalls als auch die För­de­rung der erneu­er­ba­ren Ener­gien, der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und der Kreis­lauf­wirt­schaft. Die öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung bie­tet eini­ge Vor­tei­le für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Sen­kung der Betriebs­kos­ten, der Steu­ern und der Abga­ben
  • Die Ver­bes­se­rung der Umwelt­leis­tung, der Res­sour­cen­scho­nung und der Kos­ten­sen­kung
  • Die Erhö­hung der Attrak­ti­vi­tät, der Repu­ta­ti­on und der Kun­den­bin­dung
  • Die För­de­rung des Umwelt­be­wusst­seins, der Ver­ant­wor­tung und der Betei­li­gung

Die öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Anfor­de­run­gen mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an ver­än­der­te gesetz­li­che, poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Vor­ga­ben, wie zum Bei­spiel Emis­si­ons­re­duk­tio­nen, CO2-Steu­ern oder Umwelt­zer­ti­fi­ka­te
  • Die Inves­ti­ti­on in neue Tech­no­lo­gien, Anla­gen oder Pro­zes­se, um die Umwelt­ver­träg­lich­keit zu ver­bes­sern
  • Die Schu­lung und Sen­si­bi­li­sie­rung der Beschäf­tig­ten für die öko­lo­gi­schen Aspek­te ihrer Arbeit
  • Die Aus­ein­an­der­set­zung mit ethi­schen, mora­li­schen und sozia­len Fra­gen

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung und den Kli­ma­schutz in der Arbeits­welt inte­grie­ren?

  • Sie kön­nen eine kla­re und ver­bind­li­che Umwelt­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Visi­on, die Zie­le, die Maß­nah­men und die Indi­ka­to­ren der öko­lo­gi­schen Ver­ant­wor­tung fest­legt.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Umwelt­maß­nah­men umset­zen, wie zum Bei­spiel eine effi­zi­en­te Nut­zung von Ener­gie, Was­ser und Mate­ria­li­en, eine Ver­rin­ge­rung von Abfall, Emis­sio­nen und Lärm oder eine Nut­zung von erneu­er­ba­ren Ener­gien oder Recy­cling­ma­te­ria­li­en.
  • Sie kön­nen indi­vi­du­el­le Umwelt­plä­ne erstel­len, wie zum Bei­spiel ein Umwelt­au­dit, ein Umwelt­ma­nage­ment oder ein Umwelt­con­trol­ling, um den Umwelt­pro­zess zu eva­lu­ie­ren und zu ver­bes­sern.
  • Sie kön­nen die Beschäf­tig­ten aktiv ein­be­zie­hen, indem sie ihnen eine umwelt­freund­li­che Arbeits­um­ge­bung schaf­fen, ihnen Anrei­ze für umwelt­be­wuss­tes Ver­hal­ten geben oder ihnen Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten bie­ten.

Inno­va­ti­on

Die Inno­va­ti­on ist ein ent­schei­den­der Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie bedeu­tet, dass die Arbeit­ge­ber neue oder ver­bes­ser­te Pro­duk­te, Dienst­leis­tun­gen, Pro­zes­se oder Geschäfts­mo­del­le ent­wi­ckeln und ein­füh­ren, die einen Mehr­wert für die Kun­den, die Mit­ar­bei­ter und die Gesell­schaft schaf­fen. Sie umfasst sowohl die tech­no­lo­gi­sche als auch die sozia­le Inno­va­ti­on. Die Inno­va­ti­on bie­tet eini­ge Vor­tei­le für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit, des Wachs­tums und des Gewinns
  • Die Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät, der Effi­zi­enz und der Kun­den­zu­frie­den­heit
  • Die Erhö­hung der Attrak­ti­vi­tät, der Repu­ta­ti­on und der Mit­ar­bei­ter­bin­dung
  • Die För­de­rung der Krea­ti­vi­tät, der Lern­fä­hig­keit und der Moti­va­ti­on

Die Inno­va­ti­on bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Anfor­de­run­gen mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an ver­än­der­te Kun­den­be­dürf­nis­se, Markt­an­for­de­run­gen und gesell­schaft­li­che Erwar­tun­gen
  • Die Inves­ti­ti­on in For­schung, Ent­wick­lung und Inno­va­ti­on
  • Die Schu­lung und Qua­li­fi­zie­rung der Beschäf­tig­ten für neue oder ver­än­der­te Tätig­kei­ten
  • Die Aus­ein­an­der­set­zung mit ethi­schen, mora­li­schen und sozia­len Fra­gen

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Inno­va­ti­on, die Krea­ti­vi­tät und das Ler­nen in der Arbeits­welt för­dern?

  • Sie kön­nen eine kla­re und ver­bind­li­che Inno­va­ti­ons­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Visi­on, die Zie­le, die Maß­nah­men und die Indi­ka­to­ren der Inno­va­ti­on fest­legt.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Inno­va­ti­ons­maß­nah­men umset­zen, wie zum Bei­spiel eine sys­te­ma­ti­sche Markt- und Kun­den­ana­ly­se, eine kon­ti­nu­ier­li­che Pro­dukt- und Pro­zess­ver­bes­se­rung oder eine offe­ne und kol­la­bo­ra­ti­ve Inno­va­ti­ons­kul­tur.
  • Sie kön­nen indi­vi­du­el­le Inno­va­ti­ons­plä­ne erstel­len, wie zum Bei­spiel ein Inno­va­ti­ons­au­dit, ein Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment oder ein Inno­va­ti­ons­con­trol­ling, um den Inno­va­ti­ons­pro­zess zu eva­lu­ie­ren und zu ver­bes­sern.
  • Sie kön­nen die Beschäf­tig­ten aktiv ein­be­zie­hen, indem sie ihnen eine krea­ti­ve und expe­ri­men­tier­freu­di­ge Arbeits­um­ge­bung schaf­fen, ihnen Anrei­ze für inno­va­ti­ve Ideen geben oder ihnen Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten bie­ten.

Zusam­men­ar­beit

Die Zusam­men­ar­beit ist ein grund­le­gen­der Fak­tor für die sozia­le Ver­träg­lich­keit. Sie bedeu­tet, dass die Arbeit­ge­ber mit ande­ren Akteu­ren zusam­men­ar­bei­ten, um die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt zu gestal­ten. Sie umfasst sowohl die inter­ne als auch die exter­ne Zusam­men­ar­beit. Die inter­ne Zusam­men­ar­beit bezieht sich auf die Koope­ra­ti­on zwi­schen den ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen, Teams oder Beschäf­tig­ten inner­halb eines Unter­neh­mens. Die exter­ne Zusam­men­ar­beit bezieht sich auf die Koope­ra­ti­on zwi­schen den ver­schie­de­nen Part­nern, Stake­hol­dern oder Netz­wer­ken außer­halb eines Unter­neh­mens. Die Zusam­men­ar­beit bie­tet eini­ge Vor­tei­le für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer, wie zum Bei­spiel:

  • Die Erwei­te­rung des Wis­sens, der Res­sour­cen und der Kom­pe­ten­zen
  • Die Ver­bes­se­rung der Pro­blem­lö­sung, der Ent­schei­dungs­fin­dung und der Umset­zung
  • Die Erhö­hung der Legi­ti­mi­tät, der Akzep­tanz und der Unter­stüt­zung
  • Die För­de­rung des Ver­trau­ens, des Respekts und der Loya­li­tät

Die Zusam­men­ar­beit bringt aber auch Her­aus­for­de­run­gen und Anfor­de­run­gen mit sich, wie zum Bei­spiel:

  • Die Anpas­sung an unter­schied­li­che Zie­le, Inter­es­sen und Wer­te
  • Die Inves­ti­ti­on in Zeit, Geld und Ener­gie
  • Die Schu­lung und Qua­li­fi­zie­rung der Beschäf­tig­ten für die Zusam­men­ar­beit
  • Die Aus­ein­an­der­set­zung mit Kon­flik­ten, Span­nun­gen und Kom­pro­mis­sen

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber mit ande­ren Akteu­ren zusam­men­ar­bei­ten, um die Trans­for­ma­ti­on zu gestal­ten?

  • Sie kön­nen eine kla­re und ver­bind­li­che Koope­ra­ti­ons­stra­te­gie ent­wi­ckeln, die die Visi­on, die Zie­le, die Maß­nah­men und die Indi­ka­to­ren der Zusam­men­ar­beit fest­legt.
  • Sie kön­nen ver­schie­de­ne Koope­ra­ti­ons­maß­nah­men umset­zen, wie zum Bei­spiel eine regel­mä­ßi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on, eine gemein­sa­me Pla­nung oder eine gemein­sa­me Eva­lua­ti­on.
  • Sie kön­nen indi­vi­du­el­le Koope­ra­ti­ons­plä­ne erstel­len, wie zum Bei­spiel ein Koope­ra­ti­ons­ver­trag, ein Koope­ra­ti­ons­pro­to­koll oder ein Koope­ra­ti­ons­be­richt, um den Koope­ra­ti­ons­pro­zess zu steu­ern und zu doku­men­tie­ren.
  • Sie kön­nen die Beschäf­tig­ten aktiv ein­be­zie­hen, indem sie ihnen eine koope­ra­ti­ve und par­ti­zi­pa­ti­ve Arbeits­um­ge­bung schaf­fen, ihnen Anrei­ze für koope­ra­ti­ves Ver­hal­ten geben oder ihnen Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten bie­ten.

Schluss­fol­ge­rung

Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt ist ein Phä­no­men, das alle Berei­che der Gesell­schaft betrifft. Sie bie­tet vie­le Chan­cen, aber auch vie­le Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken für die Zukunft der Arbeit. Die Arbeit­ge­ber spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Gestal­tung der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt. Sie sind nicht nur von den Ver­än­de­run­gen betrof­fen, son­dern kön­nen auch Ein­fluss dar­auf neh­men, wie die­se Ver­än­de­run­gen umge­setzt wer­den. Dabei haben sie nicht nur eine wirt­schaft­li­che, son­dern auch eine sozia­le Ver­ant­wor­tung. Sie müs­sen sicher­stel­len, dass die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt nicht zu Las­ten der Arbeit­neh­mer, der Umwelt oder der Gesell­schaft geht, son­dern zu ihrem Nut­zen bei­trägt.

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Trans­for­ma­ti­on sozi­al­ver­träg­lich gestal­ten? Das ist die Haupt­fra­ge, die die­ser Arti­kel beant­wor­tet hat. Dazu wur­den zunächst die wich­tigs­ten Trei­ber und Trends der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt beschrie­ben und ana­ly­siert, wie sie die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer beein­flus­sen. Anschlie­ßend wur­den ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze vor­ge­stellt und dis­ku­tiert, wie Arbeit­ge­ber die sozia­le Ver­träg­lich­keit in ver­schie­de­nen Berei­chen der Arbeits­welt gewähr­leis­ten kön­nen. Schließ­lich wur­den die wich­tigs­ten Punk­te des Arti­kels zusam­men­ge­fasst und eini­ge Emp­feh­lun­gen für die Pra­xis und für wei­te­re For­schun­gen gege­ben.

Die wich­tigs­ten Punk­te sind:

  • Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt wird von ver­schie­de­nen Fak­to­ren wie Digi­ta­li­sie­rung, Glo­ba­li­sie­rung, Kli­ma­wan­del, Migra­ti­on und demo­gra­fi­schem Wan­del beein­flusst.
  • Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt bie­tet vie­le Chan­cen, aber auch vie­le Her­aus­for­de­run­gen und Risi­ken für die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer.
  • Die Arbeit­ge­ber haben eine sozia­le Ver­ant­wor­tung, die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt sozi­al­ver­träg­lich zu gestal­ten.
  • Die sozia­le Ver­träg­lich­keit bedeu­tet, dass die Ver­än­de­run­gen fair, trans­pa­rent und par­ti­zi­pa­tiv gestal­tet wer­den und dass die sozia­len Stan­dards, die Nach­hal­tig­keit und die Men­schen­rech­te gewahrt wer­den.
  • Die sozia­le Ver­träg­lich­keit kann durch ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze in ver­schie­de­nen Berei­chen der Arbeits­welt gewähr­leis­tet wer­den, wie zum Bei­spiel Kom­mu­ni­ka­ti­on, Qua­li­fi­zie­rung, Diver­si­tät, öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung, Inno­va­ti­on und Zusam­men­ar­beit.

Die Emp­feh­lun­gen für die Pra­xis sind:

  • Die Arbeit­ge­ber soll­ten eine kla­re und ver­bind­li­che Stra­te­gie für die sozia­le Ver­träg­lich­keit ent­wi­ckeln und umset­zen.
  • Die Arbeit­ge­ber soll­ten die Arbeit­neh­mer aktiv in den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess ein­be­zie­hen und ihre Inter­es­sen und Bedürf­nis­se berück­sich­ti­gen.
  • Die Arbeit­ge­ber soll­ten sich kon­ti­nu­ier­lich über die Ent­wick­lun­gen in der Arbeits­welt infor­mie­ren und anpas­sen.
  • Die Arbeit­ge­ber soll­ten mit ande­ren Akteu­ren zusam­men­ar­bei­ten, um gemein­sam Lösun­gen für die Her­aus­for­de­run­gen der Trans­for­ma­ti­on zu fin­den.

Die Emp­feh­lun­gen für wei­te­re For­schun­gen sind:

  • Es soll­te mehr empi­ri­sche For­schung über die Aus­wir­kun­gen der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt auf die Arbeit­ge­ber und die Arbeit­neh­mer durch­ge­führt wer­den.
  • Es soll­te mehr ver­glei­chen­de For­schung über die unter­schied­li­chen Erfah­run­gen, Bedin­gun­gen und Prak­ti­ken in ver­schie­de­nen Bran­chen, Regio­nen und Län­dern durch­ge­führt wer­den.
  • Es soll­te mehr inter­dis­zi­pli­nä­re For­schung über die Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen den wirt­schaft­li­chen, sozia­len und öko­lo­gi­schen Aspek­ten der Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt durch­ge­führt wer­den.

Quel­len:

  • Euro­found. Digi­tal age: Working con­di­ti­ons. 2020, https://www.eurofound.europa.eu/topic/digital-age-working-conditions.
  • Euro­found. Glo­ba­li­sa­ti­on: Impli­ca­ti­ons for the Euro­pean social model. 2019, https://www.eurofound.europa.eu/topic/globalisation.
  • Euro­found. Cli­ma­te chan­ge and employ­ment: Impacts and poli­cy respon­ses. 2019, https://www.eurofound.europa.eu/publications/report/2019/climate-change-and-employment-impacts-and-policy-responses.
  • Euro­found. Migra­ti­on and employ­ment: Chal­lenges and oppor­tu­ni­ties for EU enlar­ge­ment and inte­gra­ti­on. 2019, https://www.eurofound.europa.eu/publications/report/2019/migration-and-employment-challenges-and-opportunities-for-eu-enlargement-and-integration.

FAQ-Bereich

Was ist die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt?

Die Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt ist ein Phä­no­men, das alle Berei­che der Gesell­schaft betrifft. Sie bezeich­net die Ver­än­de­run­gen, die durch ver­schie­de­ne Fak­to­ren wie Digi­ta­li­sie­rung, Glo­ba­li­sie­rung, Kli­ma­wan­del, Migra­ti­on und demo­gra­fi­scher Wan­del in der Art und Wei­se, wie wir arbei­ten, ler­nen und leben, aus­ge­löst wer­den.

War­um ist die sozia­le Ver­träg­lich­keit wich­tig für die Arbeit­ge­ber?

Die sozia­le Ver­träg­lich­keit ist wich­tig für die Arbeit­ge­ber, weil sie nicht nur eine mora­li­sche Pflicht, son­dern auch ein stra­te­gi­scher Fak­tor für den Erfolg und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Arbeit­ge­ber ist. Sie bedeu­tet, dass die Arbeit­ge­ber die Inter­es­sen und Bedürf­nis­se der Arbeit­neh­mer respek­tie­ren und ein­be­zie­hen, die sozia­len Stan­dards, die Nach­hal­tig­keit und die Men­schen­rech­te gewähr­leis­ten und die Ver­än­de­run­gen fair, trans­pa­rent und par­ti­zi­pa­tiv gestal­ten.

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Arbeit­neh­mern ver­bes­sern?

Arbeit­ge­ber kön­nen die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Arbeit­neh­mern ver­bes­sern, indem sie eine kla­re und kon­sis­ten­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie ent­wi­ckeln, ver­schie­de­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le nut­zen, regel­mä­ßi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen orga­ni­sie­ren und die Arbeit­neh­mer aktiv ein­be­zie­hen.

Wie kön­nen Arbeit­ge­ber die Qua­li­fi­zie­rung der Arbeit­neh­mer för­dern?

Arbeit­ge­ber kön­nen die Qua­li­fi­zie­rung der Arbeit­neh­mer för­dern, indem sie eine sys­te­ma­ti­sche und kon­ti­nu­ier­li­che Qua­li­fi­zie­rungs­stra­te­gie ent­wi­ckeln, ver­schie­de­ne Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men anbie­ten, indi­vi­du­el­le Qua­li­fi­zie­rungs­plä­ne erstel­len und die Arbeit­neh­mer aktiv unter­stüt­zen.

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