Die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te in Deutsch­land: Ein Mei­len­stein in der Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens

Die Digi­ta­li­sie­rung hat das Poten­zi­al, das Gesund­heits­we­sen grund­le­gend zu ver­än­dern und zu ver­bes­sern. Ein zen­tra­ler Bestand­teil die­ser Ver­än­de­rung in Deutsch­land ist die Ein­füh­rung der elek­tro­ni­schen Pati­en­ten­ak­te (ePA). Seit dem 1. Janu­ar 2021 haben alle gesetz­lich Ver­si­cher­ten in Deutsch­land das Recht, eine ePA von ihrer Kran­ken­kas­se zu erhal­ten. In die­ser Akte kön­nen medi­zi­ni­sche Befun­de und Infor­ma­tio­nen aus vor­her­ge­hen­den Unter­su­chun­gen und Behand­lun­gen umfas­send gespei­chert wer­den.

Die Ein­füh­rung der ePA in Deutsch­land

Die Ein­füh­rung der ePA mar­kiert einen wich­ti­gen Mei­len­stein in der Digi­ta­li­sie­rung des deut­schen Gesund­heits­we­sens. Sie ermög­licht es Ärz­ten und ande­ren Gesund­heits­dienst­leis­tern, auf wich­ti­ge Pati­en­ten­da­ten zuzu­grei­fen, wann immer sie benö­tigt wer­den. Dies kann die Qua­li­tät der Ver­sor­gung ver­bes­sern, indem es sicher­stellt, dass Ärz­te über alle not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen ver­fü­gen, um fun­dier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Dar­über hin­aus kann die ePA dazu bei­tra­gen, die Effi­zi­enz im Gesund­heits­we­sen zu stei­gern, indem sie red­un­dan­te Tests und Behand­lun­gen ver­mei­det und die Koor­di­na­ti­on der Ver­sor­gung ver­bes­sert.

Die Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums

Im März 2023 hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Prof. Karl Lau­ter­bach eine umfas­sen­de Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie für das Gesund­heits­we­sen und die Pfle­ge vor­ge­legt. Ein zen­tra­ler Bestand­teil die­ser Stra­te­gie ist die wei­te­re Ent­wick­lung und Nut­zung der ePA. Die Daten­frei­ga­be aus der ePA wird ver­ein­facht und kann nut­zer­freund­lich in der ePA-App gesteu­ert wer­den (Opt-Out). Pseud­ony­mi­sier­te ePA-Daten sol­len künf­tig zu For­schungs­zwe­cken auto­ma­tisch über das For­schungs­da­ten­zen­trum (FDZ) abruf­bar sein.

Die Vor­tei­le der ePA für die medi­zi­ni­sche Behand­lung

Die ePA bie­tet zahl­rei­che Vor­tei­le für die medi­zi­ni­sche Behand­lung. Durch die bes­se­re Ver­füg­bar­keit der Daten kann die per­sön­li­che medi­zi­ni­sche Behand­lung in Zukunft ver­bes­sert wer­den. Zeit, die ansons­ten für die Infor­ma­ti­ons­be­schaf­fung anfällt, kann statt­des­sen für die kon­kre­te Behand­lung genutzt wer­den. Außer­dem kön­nen Dop­pel­un­ter­su­chun­gen ver­mie­den wer­den, was sowohl zu einer Ent­las­tung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten als auch zu einer Ent­las­tung der Ärz­tin­nen und Ärz­te führt.

Die Kon­trol­le der Pati­en­ten über ihre ePA

Ein wich­ti­ger Aspekt der ePA ist, dass die Kon­trol­le über die dar­in gespei­cher­ten Gesund­heits­da­ten allein in der Hand der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten liegt. Sie kön­nen selbst bestim­men, ob und in wel­chem Umfang sie die ePA nut­zen möch­ten, wel­che Daten in der Akte gespei­chert oder gelöscht wer­den sol­len und wel­chem Behand­ler sie ihre­Da­ten zur Ver­fü­gung stel­len wol­len.

Aktu­el­le Ent­wick­lun­gen und Plä­ne

Laut einer aktu­el­len Mel­dung des NDR plant Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach, die Nut­zung der ePA ab 2024 ver­pflich­tend zu machen, es sei denn, ein Ver­si­cher­ter lehnt dies aus­drück­lich ab. Dies ist ein bedeu­ten­der Schritt in der Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums. Dar­über hin­aus plant Lau­ter­bach, dass bis Ende 2025 80 Pro­zent der gesetz­lich Ver­si­cher­ten eine ePA erhal­ten. Zwei dafür nöti­ge Geset­ze — das Digi­tal­ge­setz und das Gesund­heits­da­ten­nut­zungs­ge­setz — wür­den “in den nächs­ten Wochen vor­ge­legt”.

Fazit

Die Ein­füh­rung der ePA in Deutsch­land ist ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens. Sie bie­tet zahl­rei­che Vor­tei­le für Pati­en­ten und Gesund­heits­dienst­leis­ter und ist ein zen­tra­ler Bestand­teil der Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums. Mit den jüngs­ten Ent­wick­lun­gen und Plä­nen zur ver­pflich­ten­den Ein­füh­rung der ePA und zur Bereit­stel­lung von Pati­en­ten­da­ten für die For­schung wird die Bedeu­tung der ePA in der deut­schen Gesund­heits­land­schaft wei­ter zuneh­men.

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