RUB: KI in der Hoch­schul­leh­re – Basis­schu­lun­gen für Leh­ren­de

RUB: KI in der Hoch­schul­leh­re – Basis­schu­lun­gen für Leh­ren­de

Die Inte­gra­ti­on von Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) ver­än­dert rasant vie­le Lebens­be­rei­che, und die Hoch­schul­le­he­re bil­det hier kei­ne Aus­nah­me. Gene­ra­ti­ve KI-Model­le wie ChatGPT eröff­nen neue didak­ti­sche Poten­zia­le, stel­len Leh­ren­de aber auch vor Her­aus­for­de­run­gen bezüg­lich Ein­satz­mög­lich­kei­ten, Bewer­tung und ethi­scher Impli­ka­tio­nen. Um Hoch­schul­leh­ren­de in Nord­rhein-West­fa­len auf die­se Ent­wick­lun­gen vor­zu­be­rei­ten, bie­tet die Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum (RUB) im Rah­men des Pro­jekts KI:edu.nrw spe­zi­el­le Basis­schu­lun­gen an. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die Not­wen­dig­keit, Inhal­te und Zie­le die­ser Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te, um den kom­pe­ten­ten und ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit KI in der aka­de­mi­schen Leh­re zu för­dern.

War­um Basis­schu­lun­gen zu KI in der Hoch­schul­leh­re not­wen­dig sind

Die rasan­te Ent­wick­lung und brei­te Ver­füg­bar­keit von gene­ra­ti­ver KI hat die Land­schaft der Hoch­schul­leh­re fun­da­men­tal ver­än­dert und macht Wei­ter­bil­dung für Leh­ren­de uner­läss­lich. Die­se Not­wen­dig­keit ergibt sich aus ver­schie­de­nen Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen, die der Ein­satz von KI mit sich bringt. Einer­seits müs­sen Leh­ren­de ver­ste­hen, wie Stu­die­ren­de KI nut­zen (oder miss­brau­chen) könn­ten, was neue Fra­gen der Leis­tungs­be­wer­tung, der Authen­ti­zi­tät von Arbei­ten und der wis­sen­schaft­li­chen Red­lich­keit auf­wirft. Die tra­di­tio­nel­len Prü­fungs­for­ma­te ste­hen auf dem Prüf­stand. Ande­rer­seits eröff­net KI auch signi­fi­kan­te Chan­cen zur Berei­che­rung der Leh­re: Sie kann bei der Erstel­lung von Lern­ma­te­ria­li­en unter­stüt­zen, indi­vi­du­el­le Lern­pfa­de ermög­li­chen, Feed­back-Pro­zes­se auto­ma­ti­sie­ren oder neue, inter­ak­ti­ve Lehr­for­ma­te erschlie­ßen.

Um die­se Poten­zia­le didak­tisch sinn­voll und ver­ant­wor­tungs­voll zu nut­zen sowie die Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern, benö­ti­gen Leh­ren­de fun­dier­tes Wis­sen und prak­ti­sche Digi­ta­le Kom­pe­tenz im Umgang mit KI. Die Basis­schu­lun­gen sind daher ein zen­tra­ler Bau­stein, um die digi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät der Leh­ren­den zu stär­ken. Sie bie­ten eine Grund­la­ge, um die Funk­ti­ons­wei­se gene­ra­ti­ver KI zu ver­ste­hen, den eige­nen Umgang kri­tisch zu reflek­tie­ren und Stra­te­gien für den inte­grier­ten Ein­satz in der Leh­re zu ent­wi­ckeln. Ohne die­se sys­te­ma­ti­sche Befä­hi­gung besteht die Gefahr, dass Leh­ren­de den Ent­wick­lun­gen pas­siv gegen­über­ste­hen oder das Poten­zi­al von KI unge­nutzt bleibt, wäh­rend die Her­aus­for­de­run­gen bestehen blei­ben.

Das Pro­jekt KI:edu.nrw und die Rol­le der RUB

Die Basis­schu­lun­gen für Leh­ren­de an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum (RUB) sind ein­ge­bet­tet in ein grö­ße­res, lan­des­wei­tes Pro­jekt: KI:edu.nrw. Die­ses vom Minis­te­ri­um für Kul­tur und Wis­sen­schaft des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len (MKW NRW) geför­der­te Koope­ra­ti­ons­pro­jekt hat zum Ziel, die Hoch­schul­leh­re in NRW durch den reflek­tier­ten Ein­satz Künst­li­cher Intel­li­genz zukunfts­fä­hig zu gestal­ten. Getra­gen wird KI:edu.nrw von einem Kon­sor­ti­um aus meh­re­ren Hoch­schu­len in NRW, wobei jede Hoch­schu­le spe­zi­fi­sche Kom­pe­ten­zen und Ange­bo­te ein­bringt.

Die Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum nimmt inner­halb von KI:edu.nrw eine akti­ve und gestal­ten­de Rol­le ein. Sie ist nicht nur Part­ne­rin im Kon­sor­ti­um, son­dern auch maß­geb­lich an der Kon­zep­ti­on und Durch­füh­rung von Schu­lun­gen und Bera­tungs­an­ge­bo­ten betei­ligt. Die RUB bringt dabei ihre Exper­ti­se im Bereich der digi­ta­len Bil­dung und der Medi­en­kom­pe­tenz ein, um pra­xis­na­he und bedarfs­ge­rech­te For­ma­te für Leh­ren­de zu ent­wi­ckeln. Die hier ange­bo­te­nen Basis­schu­lun­gen zu gene­ra­ti­ver KI sind ein Kern­stück die­ses Enga­ge­ments. Sie die­nen als zen­tra­le Anlauf­stel­le für Leh­ren­de aus ver­schie­de­nen Fächern und Fakul­tä­ten der RUB sowie poten­ti­ell auch dar­über hin­aus, um ihnen einen fun­dier­ten Ein­stieg in die The­ma­tik zu ermög­li­chen und sie für wei­ter­füh­ren­de Ange­bo­te zu qua­li­fi­zie­ren. Die RUB agiert somit als wich­ti­ger Kno­ten­punkt im KI:edu.nrw-Netz­werk zur För­de­rung der Digi­ta­len Kom­pe­tenz in der Hoch­schul­leh­re in NRW.

Basis­schu­lun­gen zu KI in der Hoch­schul­leh­re | News­por­tal — Ruhr Uni­ver­si­tät Bochum
Schu­lung und Bera­tung — KI:edu.nrw

Inhal­te und Auf­bau der Basis­schu­lun­gen

Die Basis­schu­lun­gen der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum im Rah­men von KI:edu.nrw sind gezielt dar­auf aus­ge­rich­tet, Leh­ren­den ein fun­dier­tes Ver­ständ­nis für den Ein­satz von Künst­li­cher Intel­li­genz in der Hoch­schul­leh­re zu ver­mit­teln. Der Auf­bau der Schu­lun­gen folgt einer kla­ren Struk­tur, die von den Grund­la­gen der KI hin zu prak­ti­schen Anwen­dun­gen und der Refle­xi­on über den Ein­satz reicht. Zunächst erhal­ten die Teil­neh­men­den eine Ein­füh­rung in die Funk­ti­ons­wei­se und die ver­schie­de­nen Arten von KI, mit einem beson­de­ren Fokus auf gene­ra­ti­ve KI-Model­le wie Lar­ge Lan­guage Models. Es wird erläu­tert, wel­che Poten­zia­le die­se Werk­zeu­ge für die Gestal­tung von Lern- und Lehr­pro­zes­sen bie­ten.

Ein zen­tra­ler Bestand­teil sind die prak­ti­schen Anwen­dun­gen gene­ra­ti­ver KI in der Leh­re. Hier wer­den kon­kre­te Sze­na­ri­en durch­ge­spielt, wie KI zur Erstel­lung von Lern­ma­te­ria­li­en, zur Unter­stüt­zung bei der Ideen­fin­dung für Semi­nar­the­men, zur Feed­back-Gene­rie­rung oder zur Simu­la­ti­on von Dia­lo­gen genutzt wer­den kann. Die Schu­lun­gen legen gro­ßen Wert dar­auf, dass die Teil­neh­men­den selbst aktiv wer­den und ver­schie­de­ne Tools und Werk­zeu­ge aus­pro­bie­ren kön­nen. Par­al­lel dazu wer­den didak­ti­sche Kon­zep­te für den KI-Ein­satz dis­ku­tiert. Es geht dar­um, wie KI sinn­voll in bestehen­de Lehr­for­ma­te inte­griert oder wie neue Lehr- und Prü­fungs­for­men ent­wi­ckelt wer­den kön­nen, die den ver­än­der­ten Gege­ben­hei­ten Rech­nung tra­gen.

Nicht min­der wich­tig sind die recht­li­chen und ethi­schen Aspek­te. Die Teil­neh­men­den wer­den für Fra­gen des Daten­schut­zes, des Urhe­ber­rechts bei KI-gene­rier­ten Inhal­ten und die Her­aus­for­de­run­gen im Bereich der guten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis sen­si­bi­li­siert. Auch die Bedeu­tung von Trans­pa­renz und Fair­ness im Umgang mit KI-Werk­zeu­gen in der Leh­re wird the­ma­ti­siert. Durch die­se umfas­sen­den Inhal­te und den auf Pra­xis und Refle­xi­on aus­ge­rich­te­ten Auf­bau sol­len die Leh­ren­den befä­higt wer­den, KI nicht nur tech­nisch zu ver­ste­hen, son­dern auch didak­tisch und ethisch ver­ant­wort­lich ein­zu­set­zen.

Zie­le der Basis­schu­lun­gen für Leh­ren­de

Die über­ge­ord­ne­ten Zie­le der Basis­schu­lun­gen für Leh­ren­de an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum sind viel­schich­tig und zie­len dar­auf ab, die digi­ta­le Kom­pe­tenz der Leh­ren­den im Hin­blick auf Künst­li­che Intel­li­genz signi­fi­kant zu stei­gern. Ein Kern­ziel ist die Befä­hi­gung der Teil­neh­men­den zum reflek­tier­ten und didak­tisch sinn­vol­len Ein­satz von KI-Werk­zeu­gen in ihrer Leh­re. Dies bedeu­tet, dass Leh­ren­de nicht nur die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten ken­nen, son­dern auch kri­tisch beur­tei­len kön­nen, wann und wie KI einen Mehr­wert für die Lern­pro­zes­se der Stu­die­ren­den bie­tet und wann ande­re Metho­den vor­zu­zie­hen sind. Die Refle­xi­on über die Impli­ka­tio­nen des KI-Ein­sat­zes steht dabei im Vor­der­grund.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Ziel ist die Unter­stüt­zung der Leh­ren­den bei der Ent­wick­lung von Lehr- und Prü­fungs­for­ma­ten, die den rasan­ten Ent­wick­lun­gen im Bereich der Gene­ra­ti­ven KI Rech­nung tra­gen. Ange­sichts der Mög­lich­kei­ten von Stu­die­ren­den, KI für Haus­ar­bei­ten oder ande­re Leis­tungs­nach­wei­se zu nut­zen, ist es uner­läss­lich, Prü­fungs­mo­da­li­tä­ten anzu­pas­sen und inno­va­ti­ve Wege zu fin­den, um authen­ti­sches Ler­nen und Prü­fen zu gewähr­leis­ten. Die Schu­lun­gen ver­mit­teln Kom­pe­ten­zen, um Auf­ga­ben­stel­lun­gen neu zu den­ken und For­ma­te zu ent­wi­ckeln, die den kom­pe­ten­ten Umgang mit KI för­dern, anstatt ihn pau­schal zu ver­bie­ten.

Die Wei­ter­bil­dung soll ins­ge­samt dazu bei­tra­gen, eine Kul­tur des offe­nen und kon­struk­ti­ven Umgangs mit KI in der Hoch­schul­leh­re zu eta­blie­ren. Leh­ren­de sol­len ermu­tigt wer­den, mit KI zu expe­ri­men­tie­ren, Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen und Best Prac­ti­ces zu ent­wi­ckeln. Letzt­lich geht es dar­um, die Lehr­qua­li­tät im Zeit­al­ter der KI zu sichern und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, indem Leh­ren­de die not­wen­di­gen Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten erwer­ben, um die Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern und die Chan­cen der KI für die aka­de­mi­sche Leh­re zu nut­zen.

Aus­blick und Zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen

Die Basis­schu­lun­gen zu KI in der Hoch­schul­leh­re sind ein wich­ti­ger ers­ter Schritt, um Leh­ren­de an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum auf die ver­än­der­ten Bedin­gun­gen durch Künst­li­che Intel­li­genz vor­zu­be­rei­ten. Sie legen das Fun­da­ment für einen kom­pe­ten­ten Umgang mit Gene­ra­ti­ver KI. Der Aus­blick zeigt, dass dies nur der Beginn einer kon­ti­nu­ier­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung sein kann. Es ist abseh­bar, dass auf­bau­end auf den Basis­schu­lun­gen fort­ge­schrit­te­ne Modu­le oder spe­zia­li­sier­te Work­shops zu spe­zi­fi­schen KI-Anwen­dun­gen in ein­zel­nen Fach­be­rei­chen oder zu ver­tie­fen­den The­men wie der Erstel­lung KI-gestütz­ter Lern­ma­te­ria­li­en oder der didak­ti­schen Nut­zung von KI für kol­la­bo­ra­ti­ves Ler­nen ange­bo­ten wer­den könn­ten.

Die Iden­ti­fi­zie­rung und Ver­brei­tung von Best Prac­ti­ces wird eben­falls eine zen­tra­le Rol­le spie­len. Der Aus­tausch von Erfah­run­gen zwi­schen Leh­ren­den, die bereits erfolg­reich KI in ihre Leh­re inte­griert haben, kann ande­ren als Inspi­ra­ti­on und Anlei­tung die­nen. Platt­for­men für den Wis­sens­aus­tausch und Com­mu­ni­ty-Buil­ding rund um das The­ma KI in der Leh­re sind hier­für essen­zi­ell.

Län­ger­fris­tig wird die Inte­gra­ti­on von KI-Kom­pe­ten­zen nicht nur in Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­ten, son­dern auch in den Cur­ri­cu­la der Stu­di­en­gän­ge selbst an Bedeu­tung gewin­nen. Stu­die­ren­de müs­sen ler­nen, KI als Werk­zeug kri­tisch und ver­ant­wor­tungs­voll ein­zu­set­zen. Dies erfor­dert eine enge Ver­zah­nung der Lehr­kräf­te­aus­bil­dung mit dem The­ma KI in der Didak­tik. Die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung wird maß­geb­lich davon abhän­gen, wie schnell und fle­xi­bel die Hoch­schu­len auf die fort­schrei­ten­de KI-Tech­no­lo­gie reagie­ren und ent­spre­chen­de Unter­stüt­zungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te für Leh­ren­de und Stu­die­ren­de bereit­stel­len. Das Pro­jekt KI:edu.nrw und die Akti­vi­tä­ten der RUB bil­den hier­für eine viel­ver­spre­chen­de Grund­la­ge.

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