Was bedeutet Kompetenzorientierung?
Kompetenzorientierung ist ein pädagogisches Konzept, das den Fokus von der reinen Wissensvermittlung hin zu einer ganzheitlichen Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten verlagert. Es geht darum, Lernende nicht nur mit Wissen, sondern auch mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten, die sie zur Bewältigung von komplexen Aufgaben in verschiedenen Kontexten benötigen.
In der Praxis bedeutet dies, dass der Unterricht oder die Schulung so gestaltet wird, dass die Teilnehmenden nicht nur Fakten und Theorien lernen, sondern auch die Fähigkeit erwerben, dieses Wissen in realen Situationen anzuwenden. Dies kann durch praxisnahe Übungen, Projektarbeiten oder Fallstudien erreicht werden.
Es gibt verschiedene Arten von Kompetenzen, die entwickelt werden können:
- Fachkompetenz: Fachliches Wissen und Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich.
- Methodenkompetenz: Fähigkeiten, um Probleme zu lösen, Informationen zu analysieren und neue Fähigkeiten zu erlernen.
- Sozialkompetenz: Fähigkeiten zur Kommunikation, Teamarbeit und Konfliktlösung.
- Selbstkompetenz: Fähigkeiten zur Selbstorganisation, Selbstmotivation und Reflexion.
Beispiel: In einem Schulungsprogramm für Betriebsräte könnte die Kompetenzorientierung bedeuten, dass neben der Vermittlung von rechtlichen Grundlagen auch die Fähigkeit geschult wird, Verhandlungen zu führen, Konflikte zu lösen und effektiv im Team zu arbeiten.
Quellen:
- Weinert, F. E. (2001). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In F. E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessungen in Schulen (S. 17–31). Beltz.
- Rolf Arnold, Heinz Mandl: Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 98. Jahrgang, Heft 4, 2002, S. 507–526.
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