Agiles Lernen: Schlüssel zur Future-Skills-Entwicklung und Unternehmensagilität

Agiles Lernen: Schlüssel zur Future-Skills-Entwicklung und Unternehmensagilität

Die Arbeits­welt unter­liegt einem ste­ti­gen und tief­grei­fen­den Wan­del. Digi­ta­li­sie­rung, Auto­ma­ti­sie­rung und sich ver­kür­zen­de Inno­va­ti­ons­zy­klen for­dern von Orga­ni­sa­tio­nen und ihren Mit­ar­bei­ten­den eine bei­spiel­lo­se Anpas­sungs­fä­hig­keit. Star­re, tra­di­tio­nel­le Lern­pro­gram­me sind hier nicht mehr aus­rei­chend. Agi­les Ler­nen bie­tet eine ent­schei­den­de Ant­wort auf die­se Dyna­mik, indem es Fle­xi­bi­li­tät, Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­ent­wick­lung in den Mit­tel­punkt rückt, um die not­wen­di­gen Future Skills auf­zu­bau­en und Unter­neh­men zukunfts­fä­hig zu machen.

Agiles Lernen als Antwort auf die Dynamik der Arbeitswelt

Agi­les Ler­nen ver­steht sich als ein inno­va­ti­ver Lern­pro­zess, der sich durch einen ite­ra­ti­ven Ansatz, den Fokus auf Zusam­men­ar­beit und hohe Fle­xi­bi­li­tät aus­zeich­net. Es adap­tiert agi­le Wer­te, Prin­zi­pi­en und Metho­den der Pro­jekt­ar­beit, ins­be­son­de­re aus Scrum, auf Lern­pro­zes­se. Die zugrun­de lie­gen­de Idee ist, dass sich die Anfor­de­run­gen und Bedürf­nis­se der Mit­ar­bei­ten­den sowie des Arbeits­um­fel­des stän­dig wan­deln, was erfor­dert, dass das Ler­nen selbst agil wird, um schnell auf Neue­run­gen reagie­ren zu kön­nen.

Die­ser Ansatz ermög­licht es Unter­neh­men, sich schnell an neue Her­aus­for­de­run­gen anzu­pas­sen und einen ganz­heit­li­chen sowie nach­hal­ti­gen Lern­erfolg zu erzie­len. Agi­le Lern­me­tho­den sind bedarfs­ori­en­tiert und rich­ten sich nach dem aktu­el­len oder zukünf­ti­gen Bedarf an Kom­pe­ten­zen im Unter­neh­men, der in enger Abstim­mung mit Stake­hol­dern ermit­telt und trans­pa­rent kom­mu­ni­ziert wird. Statt unfle­xi­bler Trai­nings­pro­gram­me setzt agi­les Ler­nen auf dyna­mi­sche Pro­zes­se, in denen Ler­nen­de aktiv ihre Zie­le und Wege gestal­ten.

Kernprinzipien agilen Lernens

Die Essenz des agi­len Ler­nens liegt in sei­nen Kern­prin­zi­pi­en:

  • Ite­ra­ti­ver Ansatz: Ler­nen erfolgt in kur­zen Zyklen, soge­nann­ten Sprints, mit regel­mä­ßi­gen Feed­back­schlei­fen und Anpas­sun­gen.
  • Zusam­men­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on: Inter­ak­ti­ve Metho­den för­dern den Aus­tausch und die gemein­sa­me Pro­blem­lö­sung im Team.
  • Fle­xi­bi­li­tät und Anpas­sungs­fä­hig­keit: Lern­in­hal­te und ‑metho­den kön­nen schnell an sich ändern­de Anfor­de­run­gen ange­passt wer­den.
  • Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und Eigen­ver­ant­wor­tung: Ler­nen­de über­neh­men die Steue­rung ihres Lern­pro­zes­ses, unter­stützt durch Leh­ren­de in der Rol­le von Lern­be­glei­tern.
  • Kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung: Der Pro­zess ist auf fort­lau­fen­de Opti­mie­rung aus­ge­legt, ähn­lich dem agi­len Arbei­ten.

Die Relevanz von Future Skills in der modernen Kompetenzentwicklung

Die Zukunft der Arbeit ist eng ver­knüpft mit der Ent­wick­lung spe­zi­fi­scher Future Skills. Die­se Kom­pe­ten­zen gehen über tra­di­tio­nel­les Fach­wis­sen hin­aus und ermög­li­chen es Mit­ar­bei­ten­den und Unter­neh­men, mit den rasan­ten Ver­än­de­run­gen durch Tech­no­lo­gie und Auto­ma­ti­on nach­hal­tig umzu­ge­hen. L&D‑Fachleute müs­sen ihren Fokus auf die Ent­wick­lung die­ser Zukunfts­kom­pe­ten­zen legen, um rele­vant und effek­tiv zu blei­ben.

Zu den kri­ti­schen Future Skills gehö­ren:

  • Anpas­sungs­fä­hig­keit: Die Fähig­keit, Ver­än­de­run­gen zu begrü­ßen und sich schnell an neue Situa­tio­nen anzu­pas­sen.
  • Kri­ti­sches Den­ken und Pro­blem­lö­sung: Infor­ma­tio­nen ana­ly­sie­ren, Lösun­gen iden­ti­fi­zie­ren und auf ver­än­der­te Umstän­de reagie­ren kön­nen.
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kol­la­bo­ra­ti­on: Effek­ti­ve Ideen­kom­mu­ni­ka­ti­on und naht­lo­se Zusam­men­ar­beit mit ande­ren.
  • Krea­ti­vi­tät und Inno­va­ti­on: Außer­halb tra­di­tio­nel­ler Denk­mus­ter agie­ren und neue Lösungs­an­sät­ze ent­wi­ckeln.
  • Daten­kom­pe­tenz (Data Liter­acy): Fähig­keit, Daten zu ver­ste­hen, zu inter­pre­tie­ren und für infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu nut­zen.
  • Geschäfts­sinn (Busi­ness Acu­men) und tech­ni­sches Ver­ständ­nis (Tech­ni­cal Acu­men): Essen­zi­el­le Kom­pe­ten­zen, die frü­her ande­ren Abtei­lun­gen vor­be­hal­ten waren.

Unter­neh­men inves­tie­ren bereits erheb­lich in die Ent­wick­lung von Future Skills. Eine Umfra­ge zeig­te, dass 60 Pro­zent des Wei­ter­bil­dungs­bud­gets auf die­se Fähig­kei­ten abzie­len und die­ser Anteil in den nächs­ten fünf Jah­ren wei­ter stei­gen wird. Die Erfas­sung von Sta­tus und Bedarf an die­sen Fähig­kei­ten ist eine Vor­be­din­gung für deren geziel­ten Auf­bau im Unter­neh­men.

Lebenslanges Lernen, Reskilling und Upskilling als strategische Imperative

In einer Arbeits­welt, in der sich Men­schen dar­auf ein­stel­len müs­sen, ihre Kar­rie­ren mehr­fach zu wech­seln, ist lebens­lan­ges Ler­nen zu einem grund­le­gen­den Prin­zip gewor­den. Es ist ent­schei­dend für die Kom­pe­tenz­ent­wick­lung und Ori­en­tie­rungs­fä­hig­keit in einer sich stän­dig wan­deln­den Welt.

Eng damit ver­bun­den sind die Kon­zep­te von Ups­kil­ling und Res­kil­ling, die von optio­na­len Pro­gram­men zu essen­zi­el­len Stra­te­gien gewor­den sind.

  • Ups­kil­ling bezieht sich auf das Erwei­tern und Ver­tie­fen vor­han­de­ner Fähig­kei­ten, um mit neu­en Her­aus­for­de­run­gen und tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen Schritt zu hal­ten. Ein Bei­spiel wäre ein Büro­an­ge­stell­ter, der die neu­es­ten Soft­ware-Tools lernt, um pro­duk­ti­ver zu sein.
  • Res­kil­ling hin­ge­gen bedeu­tet, dass eine Per­son völ­lig neue Fähig­kei­ten erwirbt, um eine ande­re Rol­le über­neh­men zu kön­nen. Dies wird oft not­wen­dig, wenn Beru­fe durch neue Tech­no­lo­gien wie KI ersetzt wer­den oder sich grund­le­gen­de Markt­an­for­de­run­gen ändern. Ein Fabrik­ar­bei­ter, der für den IT-Sup­port umge­schult wird, ist ein klas­si­sches Bei­spiel.

Die­se Stra­te­gien hel­fen Unter­neh­men, wett­be­werbs­fä­hig und agil zu blei­ben, ohne stän­dig neu­es Per­so­nal ein­stel­len zu müs­sen. Sie sen­ken Rekru­tie­rungs­kos­ten, erhö­hen die Mit­ar­bei­ter­bin­dung und ermög­li­chen es, Fach­kräf­te­lü­cken intern zu schlie­ßen. Die Inves­ti­ti­on in kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­bil­dung ist somit ein Schlüs­sel­fak­tor für die Anpas­sungs­fä­hig­keit der Beleg­schaft und die Zukunfts­fä­hig­keit der gesam­ten Orga­ni­sa­ti­on.

Agile Lernmethoden und Scrum in L&D

Die Anwen­dung agi­ler Metho­den im Bereich Lear­ning & Deve­lo­p­ment (L&D) ist eine logi­sche Kon­se­quenz der dyna­mi­schen Anfor­de­run­gen. Scrum ist dabei ein weit ver­brei­te­tes Frame­work, das ursprüng­lich für die Soft­ware­ent­wick­lung kon­zi­piert wur­de, aber auch im L&D‑Bereich gro­ße Vor­tei­le bie­tet. Es ermög­licht L&D‑Teams, fle­xi­bel zu agie­ren, Kos­ten zu kon­trol­lie­ren und die Qua­li­tät der Lern­ergeb­nis­se zu ver­bes­sern.

Scrum-Prinzipien im Lernkontext

Im Scrum-Frame­work wer­den Lern­pro­jek­te in kur­zen, klar defi­nier­ten Zyklen, soge­nann­ten Sprints, bear­bei­tet. Jeder Sprint hat kla­re Ziel­vor­ga­ben und endet mit einem vor­zeig­ba­ren Ergeb­nis oder einem Teil­pro­dukt. Regel­mä­ßi­ge Feed­back­schlei­fen und Refle­xio­nen am Ende jedes Sprints ermög­li­chen schnel­le Anpas­sun­gen und kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung.

Die Rol­len im agi­len Ler­nen, inspi­riert von Scrum, umfas­sen:

  • Pro­duct Owner (Auf­trag­ge­ber): Defi­niert die Lern­zie­le, oft in Abstim­mung mit Füh­rungs­kräf­ten und Per­so­nal­ent­wick­lung.
  • Ent­wick­lungs­team (Ler­nen­de): Besteht aus hete­ro­gen zusam­men­ge­setz­ten Mit­glie­dern, die eigen­ver­ant­wort­lich die Lern­in­hal­te erar­bei­ten und wei­ter­ent­wi­ckeln.
  • Scrum Mas­ter (Lern­be­glei­ter): Ver­ant­wort­lich für den Lern­pro­zess, besei­tigt Hin­der­nis­se und stellt sicher, dass die agi­len Prin­zi­pi­en ein­ge­hal­ten wer­den.

Neben Scrum fin­den auch ande­re agi­le Metho­den wie Kan­ban und Design Thin­king Anwen­dung. Kan­ban visua­li­siert den Arbeits­fluss und hilft, Eng­päs­se zu erken­nen, wäh­rend Design Thin­king einen ite­ra­ti­ven Pro­zess zur Pro­blem­lö­sung und Ideen­fin­dung bie­tet. Die­se Metho­den för­dern kol­la­bo­ra­ti­ves Arbei­ten, Trans­pa­renz und die Fähig­keit, Lern­pro­jek­te in über­blick­ba­ren Schrit­ten zu glie­dern.

Selbstgesteuertes Lernen als Kern agiler Kompetenzentwicklung

Selbst­ge­steu­er­tes Ler­nen ist ein zen­tra­ler Pfei­ler agi­ler Kom­pe­tenz­ent­wick­lung und der Zukunft der Arbeit. Es gibt Ler­nen­den die Kon­trol­le über ihren Lern­pro­zess, indem sie ihren Lern­be­darf selbst ermit­teln, Zie­le ste­cken, Mate­ria­li­en aus­wäh­len, Lern­stra­te­gien for­mu­lie­ren und ihre Lern­ergeb­nis­se bewer­ten. Dies ermög­licht es ihnen, im eige­nen Tem­po und nach eige­nen Bedürf­nis­sen zu ler­nen und sich auf die Inhal­te zu kon­zen­trie­ren, die für sie am rele­van­tes­ten sind.

Vorteile und Umsetzung selbstgesteuerten Lernens

Die Vor­tei­le selbst­ge­steu­er­ten Ler­nens sind viel­fäl­tig:

  • Indi­vi­dua­li­sie­rung: Ler­nen­de kön­nen Inhal­te ihrem indi­vi­du­el­len Lern­stil und Tem­po anpas­sen.
  • Intrin­si­sche Moti­va­ti­on: Die Kon­trol­le über den Lern­pro­zess för­dert die Eigen­mo­ti­va­ti­on.
  • Rele­vanz: Fokus auf die Inhal­te, die den Ler­nen­den am wich­tigs­ten sind und die sie aktu­ell benö­ti­gen.
  • Fle­xi­bi­li­tät: Oft durch digi­ta­le For­ma­te ermög­licht, die orts- und zeit­un­ab­hän­gi­ges Ler­nen erlau­ben.

Für Unter­neh­men bedeu­tet die För­de­rung selbst­ge­steu­er­ten Ler­nens, eine ent­spre­chen­de Lern­kul­tur zu schaf­fen und die not­wen­di­gen Res­sour­cen bereit­zu­stel­len. Dazu gehö­ren digi­ta­le Lern­platt­for­men (LMS, LXP) mit per­so­na­li­sier­ten Inhal­ten, Lern­pfa­den und Tools zur Fort­schritts­ana­ly­se. L&D‑Teams spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le als Ver­mitt­ler und Unter­stüt­zer, um sicher­zu­stel­len, dass das selbst­ge­steu­er­te Ler­nen auf die Unter­neh­mens­zie­le abge­stimmt ist und mess­ba­re Erfol­ge erzielt wer­den. Es ist wich­tig, den Ler­nen­den nicht unstruk­tu­riert und ziel­los sich selbst zu über­las­sen, son­dern einen ermög­li­chen­den Rah­men zu schaf­fen und Unter­stüt­zung durch Coa­ches oder Füh­rungs­kräf­te anzu­bie­ten.

Fazit

Agi­les Ler­nen ist mehr als nur ein Trend; es ist eine grund­le­gen­de Not­wen­dig­keit für Unter­neh­men und Mit­ar­bei­ten­de, um in der kom­ple­xen und sich schnell wan­deln­den Arbeits­welt erfolg­reich zu sein. Durch die Inte­gra­ti­on agi­ler Prin­zi­pi­en wie Fle­xi­bi­li­tät, Ite­ra­ti­on und Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on in die Kom­pe­tenz­ent­wick­lung kön­nen Orga­ni­sa­tio­nen die Ent­wick­lung essen­zi­el­ler Future Skills wie Anpas­sungs­fä­hig­keit, kri­ti­sches Den­ken und Kol­la­bo­ra­ti­on gezielt för­dern.

Kon­zep­te wie lebens­lan­ges Ler­nen, Res­kil­ling und Ups­kil­ling wer­den zu stra­te­gi­schen Impe­ra­ti­ven, die es ermög­li­chen, auf dis­rup­ti­ve Ver­än­de­run­gen durch KI und Auto­ma­ti­sie­rung pro­ak­tiv zu reagie­ren und die Beleg­schaft zukunfts­fä­hig zu machen. Agi­le Metho­den wie Scrum im L&D‑Bereich sowie die kon­se­quen­te För­de­rung selbst­ge­steu­er­ten Ler­nens sind dabei ent­schei­den­de Werk­zeu­ge. Sie ermög­li­chen per­so­na­li­sier­te, bedarfs­ori­en­tier­te und effek­ti­ve Lern­pro­zes­se, die nicht nur indi­vi­du­el­le Kar­rie­ren vor­an­trei­ben, son­dern auch die Agi­li­tät und Inno­va­ti­ons­kraft des gesam­ten Unter­neh­mens maß­geb­lich stär­ken. Eine sol­che Lern­kul­tur ist der Schlüs­sel, um die Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft nicht nur zu bewäl­ti­gen, son­dern aktiv zu gestal­ten.

Weiterführende Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Agiles_Lernen

https://growify.de/blog/agiles-lernen-grundlage-der-betrieblichen-weiterbildung-und-der-weiterentwicklung-von-mitarbeitenden

https://edyoucated.org/blog/agiles-lernen-im-unternehmen

https://www.job4you.ch/blog/post/upskilling-und-reskilling-warum-kontinuierliche-weiterbildung-fuer-alle-arbeitnehmer-wichtiger-denn-je-ist

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